Demokraten der politischen Mitte gedenken 61 Jahren Mauerbau
Eine Stunde nach Mitternacht am 13. August 1961 wurden nicht nur in Berlin mit der geheim geplante „Aktion Rose“ mit dem Bau der Mauer Fakten geschaffen - auch unmittelbar vor den Toren Eisenachs wurden an jenem Tag die Grenzen geschlossen, Familien getrennt, Orte weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten.
Daran erinnerten die Stadtverbände von CDU Eisenach und SPD Eisenach traditionell am 13. August in einer Gedenkveranstaltung am Gedenkstein zur deutschen Teilung im Eisenacher Ortsteil Göringen, an der erstmals auch Stadtratsmitglieder von Bürger für Eisenach und Bündnis 90/Die Grünen teilnahmen.
"Unsere gemeinsame Aufgabe muss es sein, diese Erinnerung wach zu halten!", so MdL und CDU-Stadtverbandsvorsitzender Raymond Walk in seiner Eröffnungsrede zur diesjährigen Gedenkfeier im einst unmittelbar an der innerdeutschen Grenze gelegenen Eisenacher Ortsteil Göringen. Er, wie auch Eisenachs Beigeordnete Gisela Büchner und der Landesvorsitzende der CDU Thüringen, Bundestagsabgeordneter Christian Hirte, erinnerten in ihren Grußworten daran, was der Mauerbau seinerzeit für die Menschen in der Mitte Deutschlands bedeutete, dass er die Teilung Deutschlands buchstäblich zementierte und Unrecht festigte, welches schon vor 1961 in der DDR begonnen hatte. Sie zogen einen Bogen zur aktuellen Entwicklung in Europa und dem Angriffskrieg gegen die Ukraine, bei dem es letztlich auch um die Verteidigung freiheitlicher und demokratischer Werte gehe.
Gastredner Phillipp Metzler, stellvertretender Vorstand der Point Alpha Stiftung, verwies in seiner Gedenkrede darauf, dass einst nicht nur Deutschland und Europa geteilt waren, sondern sich mit der Schließung der Grenzen auch ein undemokratisches System gegen freiheitlich demokratische „westliche“ Werte abschotten wollte, ganz ähnlich, wie es heute die Diktatur in Russland versucht. Es gelte, so Metzler, nicht nur um jeden Preis in Freiheit und Demokratie friedlich zusammenzuleben, sondern auch, Freiheit und Demokratie gegen imperialistische Aggressoren zu verteidigen.
Gemeinsam mit Gerstungens Pfarrer Arne Tittelbach-Helmrich wurde das Vaterunser gebetet. Musikalisch wurde die Gedenkveranstaltung von Herrn Friese, Leiter des Männerchores Neuenhof, würdevoll umrahmt.